Staufner Wiesen und Weiden sind Gold wert

Die besonderen Leistungen der Land- und Alpwirtschaft für die Artenvielfalt zu würdigen – das haben sich das Projekt Allgäuer Alpvielfalt und die Biodiversitätsberatung des Landkreises Oberallgäu sowie das Alpinium mit dem Gemeinschaftsprojekt „Oberallgäuer Wiesenmeisterschaft“ heuer zur Aufgabe gemacht. Bei der Abschlussfeier wurde nun deutlich, dass im Oberallgäu vielfach die Welt noch in Ordnung ist. Die bäuerlichen Betriebe und Alpflächen werden mit viel Herzblut, Fleiß und Idealismus bewirtschaftet und so eine einzigartige Kulturlandschaft mit enormer Artenvielfalt erhalten.

Landrätin Indra Baier-Müller, die die Schirmherrschaft des Projektes übernommen hatte, machte deutlich, dass die Oberallgäuer Natur- und Kulturlandschaft durch die traditionelle Bewirtschaftung geprägt ist. An die Bäuerinnen und Bauern, Älplerinnen und Älpler gerichtet sagte sie: „Sie sind es, die die Wiesen und Weiden so erhalten wie sie sind: wertvoll!“ Marina Gabler vom Alpinium und Fabian Höß vom Landratsamt Oberallgäu zeigten, wie bei der Flächenbewertung vorgegangen wurde. Nicht nur die Artenvielfalt wurde bewertet, sondern auch der landwirtschaftliche Nutzen und der Pflegeaufwand. Gefreut haben sie sich über die zahlreichen Bewerbungen – über 58 Betriebe mit 72 Flächen nahmen an der Wiesenmeisterschaft teil.

Die Ermittlung der Finalisten und Preisträger gestaltete sich daher nicht ganz einfach. Das Rennen um die vordersten Plätze war oft sehr eng. Aus Oberstaufen nahmen vier Betriebe mit wunderschön gepflegten Flächen teil:

Die blütenreiche Wiese im Weißachtal von Matthias Rasch ist eine wahre Augenweide.

Die steile Wiese von Peter Nußbaumer in Vorderreute kam wie die Alpe Neugreuth von Martin Fäßler aus Steibis sogar ins Finale in ihrer jeweiligen Kategorie. Als Preisträger unter den Alpen konnte die Mittlere Häderichalpe von Jan Biebricher-Reicherzer mit dem Goldpreis der Sparkasse Allgäu ausgezeichnet werden. Die Jury honoriert damit seinen Fleiß und das gute Weidemanagement auf der Alpe. „Für mich war es wichtig zu wissen, ob sich die tra-ditionelle Bewirtschaftung positiv auf die Artenvielfalt auswirkt“, so Jan Biebricher-Reicherzer.

Alle Teilnehmer der Wiesenmeisterschaft erhielten als Dankeschön für ihre Verdienste um Kulturlandschaft und Artenvielfalt unter anderem einen eigens für die Wiesenmeisterschaft gestalteten Kalender mit stimmungsvollen Bildern von teilnehmenden Wiesen und Weiden. „Die positive Resonanz der Teilnehmenden motiviert uns als Projektteam und Jury, zukünftig wieder eine Meisterschaft auszurichten“, bemerkte Fabian Höß abschließend. Noch haben sie nicht alle Schätze im Oberallgäu gesehen, da sind sich alle Beteiligten einig. ( Bericht aus dem „Oberstaufen Blättle“ 23/11)